- Herbstgedicht -
Der malerische Herbst verwöhnt alle meine Sinne. Die warmen Farbtöne kontrastieren das leuchtende Himmelsblau. Die tiefstehende Sonne wirft lange Schatten und der feierliche Duft des Herbstwaldes liegt in meiner Nase. Und auch der Gaumen kommt nicht zu kurz in dieser Zeit des Wilds und des Weins.
Von den höher gelegenen Lagen beginnt sich die Lärche langsam zu verfärben. Aus Grün wird Gelb. Dann Gold und schliesslich Feuerrot.
Jede Phase hat ihren eigenen Reiz. Doch muss ich mich beeilen. Schon bald beginnen die Lärchennadeln zu rieseln und läuten damit die farblose Winterlandschaft ein.
In dieser Zeit mag ich das Licht ganz besonders. Wenn die Sonne auf die im Schatten liegenden Lärchen trifft, beginnen diese um die Wette zu leuchten. Wie ein grosses Meer aus brennenden Kerzen.
Am liebsten fotografiere ich nun im Gegen- oder Seitenlicht und setze mit dem Lichteinfall Akzente in meinen Bildern. Die Sonne scheint zwischen den Wolken hindurch und lässt ein harmonisches Wechselspiel aus Licht und Schatten über die Landschaft wandern.
Doch das Licht ist nur das eine. Nun sind unbekannte Kompositionen gefragt.
Ich wandere stundenlang durch die Landschaft und lasse mich treiben. Immer auf der Suche nach dem Speziellen, dem versteckten Juwel. Bekannte Standorte mag ich jetzt nicht besonders, denn dort tummeln sich nun viele Fotobegeisterte.
Dann bleibe ich plötzlich stehen, denn ich spüre das fotografische Potential an diesem Standort. Die Elemente verbinden sich und ich nehme eine besondere Harmonie wahr.
Manchmal kommt es mir vor, als warten gewisse Szenen nur darauf, von mir entdeckt zu werden. Es ist dann, als sprächen die Bäume zu mir: "Endlich hast du uns gefunden".
200 x 100 cm
Schattenfugenrahmen, Eiche natur, geölt