- Baumwelten -
Am ersten Tag meines Studiums zum Landschaftsarchitekten zeigte der Dozent auf einen Baum in der Ferne und fragte in die Runde, was das für ein Gewächs sei. "Keine Ahnung, ein Baum halt", dachte ich und erwartete, dass wir ihn gleich aus der Nähe anschauen würden.
Im gleichen Moment sagte mein Banknachbar laut: "Ein Tulpenbaum". "Präzis", meinte der Dozent und lächelte. Ich war baff.
Diesen Namen hatte ich noch nie zuvor gehört. Bisher war ich stolz, Laub- und Nadelbäume zu unterscheiden, fand Bäume ganz nett und kletterte schon als kleiner Junge gerne auf ihnen herum.
In der Pause fragte ich Achim voller Bewunderung, wie er diesen Baum aus der Ferne hatte bestimmen können. "Man sieht es einfach, sein Habitus ist eindeutig", sagte er mit glänzenden Augen.
Dies war einer der Schlüsselmomente in meinem Studium. So etwas wollte ich auch können. So begann ich mich intensiver mit den Bäumen zu beschäftigen.
Ich studierte Bücher und prägte mir die Gestalt der Bäume ein. Inspizierte die Knospen und Blätter und begann mich für die Standortansprüche der einheimischen Gehölze zu interessieren.
Wenn ich heute einen Baum sehe, kann ich Ihn oft schon aus der Ferne bestimmen. Ich kenne die unterschiedlichen Waldgesellschaften und weiss, wann die Blätter austreiben und wann sie sich im Herbst verfärben.
Ein kostbares Wissen für einen Naturfotografen. Und auch für alle Anderen.
Begeisterung schafft Kenntnis. Das habe ich eindrücklich erlebt.
126 x 84 cm
Schattenfugenrahmen, Eiche natur
verkauft
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